Gedenktafel an der Onkel-Tom-Straße/ Keine Umbenennung

Die CDU Steglitz-Zehlendorf möge sich für die Errichtung einer Gedenktafel oder eine Stele in der Onkel-Tom-Straße und/oder am U-Bahnhof Onkel-Toms-Hütte einsetzen, die sowohl die lokalgeschichtliche Entstehung des Namens erklärt, als auch die kontroverse Wirkung des gleichnamigen Romans von Harriet Beecher Stowe einordnet und würdigt. Dies soll unter Einbindung amerikanischer Kultureinrichtungen wie des John. F. Kennedy Instituts geschehen.

Begründung:

Die Onkel-Tom-Straße in Dahlem und Zehlendorf ist nach einem gleichnamigen Ausflugslokal benannt, das im 19. Jahrhundert von einem Wirt namens Thomas betrieben wurde. Die Namensgebung ist allerdings nicht vom Roman „Uncle Tom´s Cabin/ Onkel Toms Hütte“ aus dem Jahr 1852 zu trennen, das zu dieser Zeit sowohl in USA als auch in Europa große Popularität erfuhr.

Dieses Buch beschreibt eindrücklich die Schrecken der Sklaverei in den Südstaaten der USA und trug zur Entstehung der Anti-Sklaverei-Bewegung bei. Dem Charakter des Onkel Tom kommt in der Handlung des Buches eine wichtige Rolle zu, über die sich in der Literaturwissenschaft bis heute gestritten wird. Heute ist die Bezeichnung als Onkel Tom eine ernstzunehmende Beleidigung in den USA.

Aufgrund der Verknüpfung des Namens des U-Bahnhofes und der Straße mit diesem sehr kontroversen Buch und der Figur des Onkel Tom, ist eine Einordnung des Namens ratsam. Eine Petition, welche die Umbenennung der Straße fordert, hat bereits 10 000 Unterschriften gesammelt und mediale Aufmerksamkeit erfahren. In der Anwohnerschaft ist kein solcher Wunsch wahrzunehmen. Wir sprechen uns deutlich gegen eine Umbenennung der Straße und des U-Bahnhofes aus. Dennoch erkennen wir an, dass ein Bedürfnis besteht diese Begrifflichkeit mindestens zu klären. Mit einer Gedenktafel ließen sich die beide Interessen in Einklang bringen und gleichzeitig das Bewusstsein in der Bevölkerung für Lokalgeschichte stärken.

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